Carduus pycnocephalus Linné, 1763

Aus Kroatiens Fauna und Flora
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Zaton 05/2021


Carduus pycnocephalus Linné, 1763 - Knäuelköpfige Distel, bielutasti stričakk

Eine typische Vertreterin der trockenen Wiesen in N-Dalmatien ist diese Distel, die hoch wächst aber dennoch zierlich wirkt. Am Ende jedes Blütenstängels sitzen ein bis mehrere Blütenköpfchen, die allerdings deutlich kleiner sind als die der Nickenden Distel.

Die Pflanze ist gut bewehrt, denn sowohl Stängel als auch Laub- und Hüllblätter tragen teilweise martialisch anmutende Stacheln, sodass sich nicht viele Tiere über das Gewächs hermachen. Als Schutz gegen die gleißende Sonne ist die ganze Pflanze von spinnwebartig verhakten Haaren umgeben. Die Früchte tragen einen großen, weißen Pappus, die Samen selbst sind gerillt.

Die Knäuelköpfige Distel ist essbar, sofern man die Teile richtig zubereitet. Neue Studien haben ergeben, dass sie ätherische Öle, Phenole und weitere Wirkstoffe enthält, die antioxidativ aber auch entzündungshemmend wirken.


Carduus pycnocephalus Linné, 1763 - Italian thistle, bielutasti stričakk

A typical representative of dry meadows in N-Dalmatia is this thistle, which grows tall but still looks dainty. At the end of each flower stalk there are one or more flower heads, but they are much smaller than those of the musk thistle.

The plant is well-armed, as both stems, foliage and bracts bear sometimes martial-looking thorns, so not many animals eat the plant. As protection against the gleaming sun, the whole plant is surrounded by cobweb-like tangled hairs. The fruits bear a large white pappus, and the seeds themselves are grooved.

The Italian thistle is edible, assuming the parts are prepared properly. Recent studies have shown that it contains essential oils, phenols and other active substances that have antioxidant but also anti-inflammatory effects.



Systematik


Trivialnamen

  • Deutsch: Knäuelköpfige Distel
  • Kroatisch: badelj divji, sitnoglavičasti stričak bielutasti stričak
  • Englisch: Italian thistle, Italian plumeless thistle, slender thistle
  • Französisch: chardon à capitules denses, chardon à tête dense
  • Italienisch: cardo saettone
  • Slowenisch: gostocvetni bodak, zgoščenocvetni bodak
  • Spanisch: cardo borriquero, cardo negro
  • Tschechisch xxx
  • Ungarisch: xxx


Wissenschaftlicher Name

Carduus pycnocephalus Linné, 1763

In Kroatien gibt es zwei Unterarten:

✔ subsp. pycnocephalus
✔ Carduus pycnocephalus Linné subsp. marmoratus (Boiss. & Heldr.) P.H. Davis, 1975 (nicht gesichert)


Namensherkunft

Lateinisch carduus = Distel, erstmals von Virgil verwendet

Griechisch πυκνός = kompakt, dicht


Basionym

  • Carduus pycnocephalus Linné, 1763


Synonyme

  • Carduus acanthoides Hudson, 1778
  • Carduus peregrinus Retzius, 1779
  • Cnicus pycnocephalus (Linné) Roth, 1794
  • Carduus cephalanthus Viviani, 1824
  • Cardus tenuiflorus Visiani. 1826
  • Carduus pycnocephalus Sprengel
  • Onopyxus pycnocephalus (Linné) Bubani, 1899


Schutzstatus

Carduus pycnocephalus Linné, 1763 ist in Kroatien nicht gefährdet und nicht geschützt.

In Frankreich steht diese Distel allerdings in einigen Regionen auf der Roten Liste.


Morphologie und Größe

Habitus

Habitus, Privlaka 05/2014
Otok Vir 04/2011
Otok Vir 05/2012




  • Hohe, sehr zierlich wirkende Distel mit einem Blütenbüschel am Ende der Triebe.
  • Je nach Standort (Wasser) kann sie auch kompakter wachsen.
  • Zweijährig, manchmal mehrjährig.
  • Die Pflanze besteht aus einer Grundrosette, mehreren Blütenstängeln, die sich verzweigen.
  • Höhe: bis 80 cm


Die Blüte

Blüte, Privlaka 05/2014
  • Zahlreiche Röhrenblüten sitzen in kleinen, eher eiförmigen Blütenköpfchen.
  • Diese sitzen zu mehreren ( 2-5) am Ende des Blütenstängels.
  • Die Köpfchen sind meist ungestielt.
  • Die Hüllblätter sind schmal und enden in einer Spitze. Sie überlappen einander und sind wie die ganze Pflanze spinnwebartig weiß behaart.
  • Blütezeit : April - Juni
  • Durchmesser des Köpfchens: 12 mm
  • Blütenfarbe: violett









Die Frucht

  • Die Früchte sind Achänen und werden durch den Wind verbreitet.
  • Der Fruchtkörper ist länglich, die Oberfläche gerillt.
  • Der Pappus ist weiß, ungeteilt und kurz bewimpert.
  • Die Frucht ist grünlich braun.
  • Laut Literatur sind die Samen schleimig, das konnte ich nicht sehen – siehe Bild 1 der Samen
  • Reifezeit: Ab Ende Mai
Privlaka 05/2014
Otok Vir 06/2012
Otok Vir 06/2015







Blatt und Stängel

Blatt, Otok Vir 05/2012
  • Es gibt eine basale Grundrosette sowie zahlreiche Laubblätter in verschiedenen Größen.
  • Die Spreite ist tief gelappt, der Rand gezähnt wobei auf jedem Zipfel ein kräftiger Stachel sitzt.
  • Der grüne Stängel ist gerippt und trägt ebenfalls kräftige Stacheln.
  • Der Stängel ist geflügelt, allerdings in größeren Abständen.
  • Er ist außerdem spinnwebartig behaart.








Ökologie

Aphis cardui, Linné, 1758, Otok Vir 05/2012
Aphis fabae Scopoli, 1763 - Schwarze Bohnenlaus, crna bobova lisna uš (Große Laus) und Brachycaudus cardui Linné, 1758, Otok Vir 06/2015
Schneckenfraß und Öko 3 CardPycno Vir 150604 1151, Otok Vir 06/2015





Odontotarsus robustus Jakovlev, 1883 aus der Familie Scutelleridae Leach, 1815 - Schildwanzen
✔ Staria lunata Hahn, 1835 aus der Familie Pentatomidae Leach, 1815 - Baumwanzen smrdljive stjenice saugt an den Blättern
Carpocoris mediterraneus Tamanini, 1958 - Mittelmeer-Baumwanze aus der Familie Pentatomidae Leach, 1815 - Baumwanzen smrdljive stjenice saugt an Früchten


✔ Sphaeroderma rubidum Graells, 1858 - Flockenblumen-Flohkäfer aus der Familie Chrysomelidae Latreille, 1802 - Blattkäfer, zlatnice: die Larven minieren in den Blättern
✔ Psylliodes chalcomera Illiger, 1807 aus der Familie Chrysomelidae Latreille, 1802 - Blattkäfer, zlatnice: die Larven leben in den Knospen
✔ Lixus filiformis Fabricius, 1781 - Kleiner Distel-Stängelrüssler aus der Familie Curculionidae Latreille, 1802 - Rüsselkäfer, skorovača: die Larven leben im Blütenstängel
Larinus (Phyllonomeus) sturnus Schaller, 1873 - Distel-Rüsselkäfer : die Larven leben im Blütenstängel


Aphis fabae Scopoli, 1763 - Schwarze Bohnenlaus, crna bobova lisna uš
✔ Brachycaudus cardui Linné, 1758: Ihre erste Wirtspflanze ist Prunus spinosa Linné, 1753 - Schlehe, trnina. Ihre zweite Wirtspflanze sind Vertreter der Familie Asteraceae Bercht. & J.Presl, 1820 - Korbblütler, sucvietke, glavočike und der Familie Boraginaceae Jussieu, 1789 - Raublattgewächse, porečnice.


Trombidium holosericeum Linne, 1758 - Rote Samtmilbe: ist auf der Jagd nach Läusen oder anderen kleinen Insekten. Die Larven parasitieren auf verschiedenen Insekten wie Heuschrecken, ravnokrilci


  • Folgende Pilze besiedeln Carduus pycnocephalus Linné, 1763 :
✔ Puccinia carduorum Jacky, 1899 ohne Wirtswechsel nur auf Carduus
✔ Puccinia cardui-pycnocephali Sydow & Sydow, 1902 ohne Wirtswechsel nur auf Carduus


Lebensraum

Otok Pag 04/2011
  • Carduus pycnocephalus Linné, 1763 ist Charakterart ist Charakterart von folgendem EUNIS-Habitat:
✔ T1A - [G17b] Mediterranean thermophilous deciduous forest










Geografische Verbreitung

  • Herkunft: Mittelmeerraum
  • Weitere Vorkommen: In Amerika invasiv, dort als Schädling eingestuft
  • Fundort: Kroatien - Privlaka, Otok Vir, Zaton, Otok Pag


Nutzung

  • Als Essbare Pflanze: Junge Blätter, die gekochte Wurzel aber auch geschälte Triebe sind essbar.
  • Als Heilpflanze: Das ätherische Öl mit Phenolen wurde auf seine antioxidative Wirkung positiv getestet. Außerdem enthalten die oberirdischen Teile Phenole, Alkaloide, Flavonoide und Gerbstoffe. Sie wirken entzündungshemmend und antibakteriell.













Weiterführende Links und Quellen

© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj





  • Šagi, Marina 2010: Biološka aktivnos eteričnog ulja ekstrakta sitnoglavičsdzog strička (Carduus pycnocephalus L.). diplomski rad, Kemijsko-tehnološki fakultet u Splitu, Split
  • Chytrý et al.: EUNIS-ESy: Expert system for automatic classification of European vegetation plots to EUNIS habitats (Version 2021-06-01) [Data set]. Zenodo. http://doi.org/10.5281/zenodo.4812736