Euphorbia paralias Linné, 1753

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Ždrijac 05/2017


Euphorbia paralias Linné, 1753 - Strand-Wolfsmilch, obalna mlječika


Am Hausstrand der Stadt Nin habe ich auf einer Düne zum ersten Mal in dieser Gegend die Strand-Wolfsmilch entdeckt. Man findet sie aber auch in Privlaka, am Strand von Ždrijac und auf Otok Vir. Sie trotzt dem Salz und der Bura und gehört zu den halophilen Pflanzen.

Sie lebt in Küstennähe und trotzt dem Salz in der Luft und im Boden. Und auch gegen die Bura scheint sie weitgehend resistent zu sein. Allerdings habe ich sie immer an zumindest leicht geschützten Standorten gefunden. Der Boden soll durchlässig und kalkhaltig sein, er kann aus Sand, feinem Kies oder Muschelgrieß oder einem Gemisch bestehen.

Wie alle Vertreter der Wolfsmilchgewächse enthält auch diese Art das Gift Euphorbin, das Hautreizungen verursacht. Trotz ihrer Giftigkeit wurde sie früher als Abführmittel verwendet. Da bei ihrer Anwendung die Nieren schwer geschädigt wurden, macht man das heute nicht mehr.


Euphorbia paralias Linné, 1753 - sea spurge, obalna mlječika


On the local beach of the Nin, I discovered the beach spurge for the first time in this area on a dune. But you can also find them in Privlaka, on the beach of Ždrijac and on Vir.

It lives near the coast and defies the salt in the air and in the soil and belongs to the group of halophilic plants. And it also seems to be highly resistant to bura. However, I have always found them in at least slightly sheltered locations. The soil should be permeable and calcareous, it can consist of sand, fine gravel, seashells or a mixture.

Like all members of the spurge family, this species also contains the toxin Euphorbin, which causes skin irritation. Despite its toxicity, once it was used as a laxative. Since the kidneys were severely damaged because of their use, this is no longer done today.


Systematik


Trivialnamen

  • Deutsch: Strand-Wolfsmilch, Dünen-Wolfsmilch
  • Kroatisch: obalna mlječika, mliečka
  • Englisch: sea spurge
  • Französisch: euphorbe maritime
  • Italienisch: euforbia marittima
  • Slowenisch: obalni mleček
  • Spanisch: lechetrezna marina
  • Tschechisch xxx
  • Ungarisch: xxx


Wissenschaftlicher Name

Euphorbia paralias Linné, 1753


Namensherkunft

  • Euphorbos war ein Kämpfer im trojanischen Krieg. Er wurde von Menelaos getötet.
  • Griechisch paralia = der Strand


Basionym

  • Euphorbia paralias Linné, 1753


Synonyme

  • Tithymalus maritimus Lamarck, 1779
  • Galarhoeus paralias Haworth, 1812
  • Esula paralias (L.) Fourrier, 1869


Schutzstatus

Euphorbia paralias Linné, 1753 ist in Kroatien nicht gefährdet und nicht geschützt.


Morphologie und Größe

Habitus

Ždrijac 04/2016
Otok Vir 02/2022
  • Auf dem oberen Ende des Wurzelstocks entspringen die Blütenstängel in Form eines Kreises.
  • Sie wachsen aufrecht und ohne Verzweigungen.
  • Die Blüten sitzen am distalen Ende.
  • Höhe: bis 45 cm







Die Blüte

Euphorbia paralias Linné, 1753 Ždri 170510 7543.jpg
  • Die Blüten – Cyathien - sitzen an der Spitze der Blütenstängel und bilden eine Trugdolde.
  • Die beiden Hochblätter sind gegenständig angeordnet, sie sind grün.
  • Blütezeit : Juni - Juli
  • Durchmesser der Blüte: 7 mm
  • Blütenfarbe: grün, die Nektardrüsen sind gelb











Die Frucht

Stara Novalja 09/2018
Otok Vir 02/2022
  • Die Kapselfrüchte haben drei Kammern
  • Bei Reife bricht sie auf und die Samen werden weit weg geschleudert.
  • Die Samen sind salwasserresistent und können so auch auf dem Weg übers Meer verbreitet werden.
  • Reifezeit: ab Juni









Blatt und Stängel

Ždrijac 04/2017
  • Die Blätter sind länglich oval und grau bereift.
  • Sie sitzen in Scheinquirlen um den glatten Stängel.
  • Ihre Oberfläche ist glatt.











Ökologie

Euphorbia paralias Linné, 1753 ist Charakterart folgender EUNIS-Habitate:

✔ B2.1 Shingle beach driftlines
✔ B2.13 Gravel beach communities of the mediterranean region
✔ B1.132 Pontic sand beach annual communities



Lebensraum

Auf leicht erhobenen Sanddünen in direkter Meeresnähe.


Geografische Verbreitung

  • Herkunft: Südeuropa
  • Vorkommen: in Australien und Amerika invasiv
  • Fundort: Kroatien – Ždrijac bei Nin



Nutzung

Die Strandwolfsmilch wurde früher gegen Entzündungen aber auch innerlich als Abführmittel angewandt. Mittlerweile wurde die toxische Wirkung der Milch auf die Niere nachgewiesen.

Quelle: Boubaker K. et al: Acute renal failure by ingestion of Euphorbia paralias. Saudi J Kidney Dis Transpl. 2013 May;24(3):571-5.


Giftigkeit

  • Das enthaltene Gift: Euphorbin, Dihydroxycumarin, Diterpenester
  • Wirkung des Gifts: Reizend, ätzend
  • Mögliche Erkrankungen: Hautreizungen, innerlich angewandt kann es zum Nierenversagen kommen
  • Mögliche Dauerschäden: Nierenversagen






Weiterführende Links und Quellen

© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj




  • Karima Boubaker, Mondher Ounissi, Nozha Brahmi, Rym Goucha, Hafedh Hedri, Taieb Ben Abdellah, Fethi El Younsi, Hedi Ben Maiz, Adel Kheder: Acute renal failure by ingestion of Euphorbia paralias, Saudi J Kidney Dis Transpl 2013;24:571-5
  • Ciccarelli Daniela, Laura Maria Costantina Forino, Mirko Balestri & Anna Maria Pagni (2009) Leaf anatomical adaptations of Calystegia soldanella, Euphorbia paralias and Otanthus maritimus to the ecological conditions of coastal sand dune systems, Caryologia, 62:2, 142-151