Latrodectus tredecimguttatus Rossi, 1790

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Vir 09/2010

Latrodectus tredecimguttatus Rossi, 1790 - Schwarze Witwe, crna udovica


Wer hat noch keine Schauergeschichten über dieses wunderschöne Tier gehört? Aber neben ihrer Gefährlichkeit, die sicher gegeben ist, fasziniert sie mit ihren leuchtendroten Flecken auf schwarzem Grund. Mehr über sie findet ihr auf meiner Homepage.


Latrodectus tredecimguttatus Rossi, 1790 - mediterranean black widow


Who did not hear a horror story about this beauty animal? Beneath her dangerousness, which certainly exists, she is fascinating with her shining red spots on the black base. Learn more on my website.


Systematik



Trivialnamen

  • Deutsch: Schwarze Witwe, Mediterrane Malmignatte
  • Kroatisch: crna udovica, malminjat crni
  • Englisch: mediterranean black widow
  • Französisch: malmignatte, veuve noire méditerranéenne
  • Italienisch: xxx
  • Slowenisch: xxx
  • Spanisch: xxx
  • Tschechisch černá vdova
  • Ungarisch: xxx


Wissenschaftlicher Name

Latrodectus tredecimguttatus Rossi, 1790


Namensherkunft

  • Griechisch lathrodektes = heimlicher Beißer
  • Lateinisch tredecim = 13
  • Lateinisch guttatus = gefleckt


Schutzstatus

Latrodectus tredecimguttatus Rossi, 1790 ist in Kroatien weder gefährdet noch geschützt.

Basionym

Es ist kein Basionym bekannt.


Synonyme

Es sind keine Synonyme bekannt.


Morphologie und Größe

  • Mittelgroße Spinne mit kugeligem Opisthosoma. Dieses ist dicht behaart.
  • Die Cheliceren tragen an der Spitze eine einklappbare Klaue, in die der Giftkanal mündet. Packt die Spinne ein Beutetier, dringen die Klauen ein und die Spinne injiziert ihr Gift. Dieses wirkt sofort.
  • Sie zeigt einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus
  • Größe:
♀ bis 15 mm Körperlänge
♂ bis 5 mm Körperlänge, die Beine sind im Verhältnis zum Opisthosoma sehr lange
08/2019 © Schlomo
08/2019 © Schlomo
  • Farbe: Der gesamte Körper ist schwarz und haben die typische, rote Warnzeichnung auf dem Körper. Die 13 Flecken können unterschiedlich ausgeprägt sein. Sie können auch z.B. zu einer Sanduhr ineinander laufen oder weiß umrandet sein.






Lebensweise, Ernährung

Die Schwarze Witwe ist ein Räuber. Sie fängt in ihrem Netz Insekten.



Fortpflanzung, Entwicklung

  • Ich möchte mit dem Vorurteil aufräumen, dass die Schwarze Witwe nach der Begattung immer das Männchen frisst. In Wirklichkeit ist die Situation deutlich komplizierter - mehrere Faktoren beeinflussen die Stimmung des Weibchens und damit den Ausgang der Paarung. Außerdem findet man dieses Ritual auch bei anderen Spinnen.


Die Situationen, bei denen es für das Männchen lebensbedrohlich werden kann:


  • Vor dem Vorspiel: das Weibchen duldet grundsätzlich keine Männchen in ihrer näheren Umgebung, jeder Eindringling wird verscheucht oder getötet. Das betrifft aber nicht nur die Männchen sondern jeden Eindringling. Da macht das Weibchen keine Faxen.
  • Die Hormone eines Männchens kommen in Wallung und er hat seine Traum-Witwe gefunden - aber, wie kommt er ran??? Er macht erst mal gutes Wetter - sollten eigentlich alle Männchen tun - und nähert sich überaus vorsichtig meistens über ein selbst gesponnenes Netz, das in die Richtung führt. Ist er an ihrem Netz angekommen, zupft er vorsichtig daran. Wenn sie dann nicht wie eine Furie auf ihn losgeht hat er gute Chancen, sich weiter nähern zu dürfen. Wenn sie allerdings an dem Tag ihre Migräne hat, steht es schlecht um das Leben des Liebhabers
  • Er erreicht das Weibchen, die ziert sich und er umgarnt sie. Im Zuge des Liebesspiels kann sie etwas ruppig werden und zukneifen - ungünstigerweise mit den giftführenden Cheliceren. Und trifft damit auch noch die edlen Teile des Männchens. Ist das Männchen davor zum Zuge gekommen, konnte er wenigstens Nachkommen zeugen. Trotz Biss ist aber noch nicht alles verloren: er kann den betroffenen Bereich abschnüren und überlebt, kann aber keine weiteren Nachkommen mehr zeugen.
  • Und was bringt es dem Weibchen: es hat 2 Eipakete, die befruchtet werden sollen. Eines wurde durch das Männchen befruchtet, nach dem Stich des Weibchens ist ihm verständlicherweise die Lust an weiteren Aktionen vergangen. Also hat ein anderes Männchen damit die Chance und es kommt zu einer Erhöhung der Variabilität des Erbgutes.
  • Die Häufigkeit solcher Unfälle liegt bei 12% aller Paarungen.
  • Das Weibchen baut für die etwa 400 Eier 2 Kokons, in denen die Eier überwintern. Im Frühjahr verlassen die Jungspinnen den Kokon und suchen sich sofort eigene Reviere. Sollte das nicht gleich klappen, kommt es zu Kannibalismus.


Ökologie

xxx


Lebensraum

  • Mauern, Steine - trockene Lagen. Als die Toiletten noch außerhalb des Hauses waren, hat sie sich gerne auf die Lauer gelegt, um Insekten zu jagen. Und dabei leider den einen oder anderen gebissen.


Geografische Verbreitung

  • Herkunft: Rund ums Mittelmeer
  • Weitere Vorkommen: nn
  • Fundort: Kroatien – Vir, Zadar


Giftigkeit

Diese Kugelspinne baut ihre Haubennetze gerne an Stellen, wo sie natürlich mit einer hohen Wahrscheinlichkeit Beute fangen kann. Das bedeutet, an Mauern, an Steinen, immer aber an Stellen, wo sich Insekten oder Heuschrecken tummeln wie z.B. Klärgruben. Dadurch, dass sie in der Nähe der Menschen lebt, kann es zu Begegnungen kommen. Ich selbst habe schon viele gefunden, an meiner Mauer, außen am Haus, aber nie eine unter der Klobrille. Das mag früher der Fall gewesen sein, als die Toiletten außerhalb des Hauses direkt an der Senkgrube waren. Aber in modernen Bädern – die auch noch ziemlich intensiv nach irgendwelchen Reinigern riechen – wird sie sich nicht sehr wohl fühlen.

Meine Begegnungen sind immer friedlich verlaufen, kein Drohen, kein Beißen. Im Gegenteil, ich hatte das Gefühl, das Tier war sich seiner Verteidigungsmöglichkeiten bewusst und ist ganz ruhig geblieben.

Trotzdem rate ich jedem zur Vorsicht, da sich diese Tiere in Notlagen sehr effektiv zur Wehr setzen können. Wenn man sich auf eine Spinne setzt, wird sie sich – wie eine Wespe auch – wehren, Außerdem sind die Weibchen in der Zeit der Brutpflege eher mürrisch. Auch dann sollte der Abstand etwas größer werden.

Wenn eine Schwarze Witwe zubeißt, bleibt das zunächst unbemerkt. Erst wenn sich das Nervengift ausbreitet und seine Wirkung entfaltet (es kommt zu einem verstärkten Kalziumstrom), kommt es zu extremen Schmerzen und zum typischen „Schwitzen“ der Haut. Da die Reaktion jedes einzelnen Menschen nicht vorhersehbar ist, soll man in jedem Fall einen Arzt oder das Krankenhaus aufsuchen. Es gibt ein Antiserum und schmerzlindernde Medikamente, die dringend anzuraten sind. Auch wenn die Sterblichkeitsrate extrem niedrig ist, sollte keiner sein Leben unvernünftigerweise aufs Spiel setzen.

2014 wurde in Zadar eine Touristin gebissen. Leider gibt es zur Zeit kein Serum im Krankenhaus Zadar, Pula und Dubrovnik:










Links und Quellen

© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj


  • Die Richtlinien für Kroatiens Fauna und Flora: [[1]]




  • Boris Dželalija, Alan Medić: Latrodectus Bites in Northern Dalmatia, Croatia: Clinical, Laboratory, Epidemiological, and Therapeutical Aspects, Croatian Medical Journal, 44(2):135-138,2003
  • Toni Buterin, Bojan Glažar, Amir Muzur 2019: Zvonimir Maretić (1921-1989): The History of Discovery of the first European Antilatrodectic Serum and its Preparator on Occasion of the 30th Anniversary of his Death. Acta Med Hist Adriat 2019; 17(2);285-294