Rubus ulmifolius Schott, 1818

Aus Kroatiens Fauna und Flora
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Navigation
Zurück zur Familie Rosaceae Juisseu, 1789 - Rosengewächse, ružatice
Zurück zur Ordnung Rosales Bercht. & J.Presl, 1820 - Rosenartige, ružolike
Zurück zur Untergruppe Rosiden - Rosenartige
Zurück zur Systematik der Pflanzen
Zurück zu Kroatiens Flora
Zurück zur Hauptseite
Otok Vir 06/2020


Rubus ulmifolius Schott, 1818 - Mittelmeer-Brombeere, seoska kupina


Sie gehört einfach zu den Trockenwiesen in Dalmatien und ich kann nicht sagen, wie oft ich mich schon in so einer Hecke verfangen habe. Denn hier findet man unglaublich viele Tiere, die von den Dornen geschützt hier leben.


Die Mittelmeer-Brombeere ist ein rankender Strauch mit langen Trieben und kräftigen, gebogenen Stacheln. Die Blütezeit beginnt im Juni und geht bis Oktober. Dadurch ist sie auch in den heißen Monaten eine beliebte Nektarquelle für viele Tiere.


Die Früchte sind essbar, aus den Blättern kann man einen kräftigen Tee machen. Außerdem ist sie eine der ältesten Heilpflanze der Menschen, wobei Früchte und Blätter ganz unterschiedlich eingesetzt werden.


Rubus ulmifolius Schott, 1818 - elmleaf blackberry, seoska kupina


It is part of the dry meadows in Dalmatia and I can't say how many times I've gotten caught in a hedge like this. Because here I find an incredible number of animals living here protected from the thorns.


The elmleaf blackberry is a trailing shrub with long stems and strong, curved spines. The flowering period starts in June and lasts until October. This makes it a favored source of nectar for many insects, even during the hotter months.


The fruits are edible, and the leaves can be used to make a strong tea. It is also one of the oldest medicinal plants known, but fruits and leaves being used in different ways.




Systematik


Trivialnamen

  • Deutsch: Mittelmeer-Brombeere, Ulmenblättrige Brombeere, Sand-Brombeere
  • Kroatisch: seoska kupina, brijestolisna, primorska kupina
  • Englisch: elmleaf blackberry, thornless blackberry
  • Französisch: ronce à feuilles d'ormeau
  • Italienisch: rovo die macchia, rovo comune
  • Slowenisch: brestovolistna robida
  • Spanisch: amora, zarza-mora, zarza común
  • Tschechisch ostružiník jilmolistý
  • Ungarisch: xxx


Wissenschaftlicher Name

Rubus ulmifolius Schott, 1818


Namensherkunft

Latein bzw. Frühitalienisch rubus = Pflanzen der Gattung Rubus

Lateinisch ulmifolius = ulmenblättrig


Basionym

Rubus ulmifolius Schott, 1818


Synonyme

  • Rubus inermis Pourrier, 1788
  • Rubus abruptus Lindley, 1829
  • Rubus rusticanus Mercier, 1861
  • Rubus bellidiflorus K.Koch, 1869
  • Rubus dalmatinus Tratt. ex Focke, 1877
  • Rubus cyrenaicae Hruby, 1936


Schutzstatus

Rubus ulmifolius Schott, 1818 ist in Kroatien nicht gefährdet und nicht geschützt.


Morphologie und Größe

Habitus

Leb RubUlm 1 Vir 200607 867.jpg
  • Diese Brombeere wächst strauchartig.
  • Zahlreiche Triebe entspringen der Wurzel, sie können sehr lang und auch verzweigt werden. Bei älteren Pflanzen entsteht ein regelrechtes Geflecht, das nicht zu durchdringen ist.
  • Die Triebe können flach auf dem Boden wachsen, wobei sie sich nur leicht unterstützen. Höher wachsen sie direkt an Mauern oder anderen Sträuchern.
  • Höhe: bis 160 cm







Die Blüte

Habitus, Otok Vir 06/2011
  • Sie sitzen zu mehreren in einer endständigen Traube und sind fünfzählig.
  • Die Knospen werden von kräftigen Kelchblättern geschützt.
  • Die Kronblätter sind spatelförmig, am Grund mit Abstand.
  • In der Mitte sitzen zahlreiche Staubfäden
  • Blütezeit : Juni bis Oktober
  • Durchmesser der Blüte: 20 mm
  • Blütenfarbe: rosa in verschiedenen Schattierungen









Die Frucht

Frucht, Otok Vir 09/2011
  • In einer Sammelsteinfrucht sitzen zahlreiche kleine Steinfrüchte
  • Sie sitzen dicht an dicht und sind kugelförmig
  • Anfangs grün werden sie später rot und zur Reife dunkelblau
  • Reifezeit: September bis November









Blatt

Blatt, Otok Vir 09/2011
Fieder, Otok Vir 09/2011
  • Die Blätter sitzen auf langen, mit Stacheln bewehrten Stielen
  • Sie bestehen aus 5 Fiedern sowie sehr schmalen Nabenblättern
  • Die Fiedern sind breit elliptisch und zugespitzt.
  • Die Unterseite ist weißfilzig behaart, auf der Mittelder sitzen hakenförmige Stacheln. Weiters gibt es zahlreiche Drüsen.







Zweige und Äste

Zweig, Otok Vir 09/2011
Zweig, Otok Vir 09/2011
  • Junge Triebe sind violett und weiß behaart. Sie tragen bereits kleine Stacheln.
  • Ältere Triebe sind dunkelviolett, der weiße Haarbelag ist nur noch schwach zu sehen.
  • Sie sind tief gerillt (4 Rillen) und tragen kräftige, hakenförmige Stacheln als Rankhilfe.










Ökologie

Otok Vir 06/2020
Otok Vir 06/2020
  • Im Hochsommer sind die meisten Pflanzen verblüht und die Insekten finden nur wenig Nahrung. Dann ist die Mittelmeer-Brombeere höchst begehrt, denn sie blüht den ganzen Sommer über bis in den Herbst.
  • Im Herbst fressen Vögel die süßen Früchte. Enzyme in ihrem Darm verändern die Samen so, dass sie sofort keimfähig sind.


Melanargia (Melanargia) larissa Geyer, 1828 - Balkan-Schachbrett, balkanska šahovnica
Phlogophora meticulosa Linné, 1758 - Achat-Eule, ahatna sovica
Saturnia spini Denis & Schiffermüller, 1775 - Mittleres Nachtpfauenauge, noćno paunče
Satyrium ilicis Esper, 1779 - Brauner Eichen-Zipfelfalter, medunčev repić
✔Stigmella auromarginella Richardson, 1890: ihre Larven minieren in den Blättern


Corizus hyoscyami Linné, 1758 - Zimtwanze, kokošinja buba


Bacillus rossius Rossi, 1788 - Mittelmeer-Stabschrecke, paličnjak: alle Stadien fressen Blätter verschiedener Arten aus der Familie Rosaceae Juisseu, 1789 - Rosengewächse, ružatice


Oxythyrea funesta Poda, 1761 - Trauer-Rosenkäfer, zlatne mare


Capitophorus inulae Passerini, 1860
✔ Aphis ruborum Börner, 1932


Familie Cecidomyiidae Newman, 1834 - Gallmücken
✔ Lasioptera rubi Schrank, 1803 – Larven induzieren Gallen in den Stängeln


Apis mellifera Linné, 1758 - Westliche Honigbiene, pčela
Apis mellifera carnica Pollmann, 1879 - Graue Krainer Biene, siva pčela


  • Folgende Pilze befallen Rubus ulmifolius Schott, 1818:
✔ Phragmidium bulbosum (Fries) Schlechtendal, 1824: schwarze Pustel an der Blattunterseite
✔ Phragmidium violaceum (Schultz) Winter, 1880: orange Pustel an Unterseite, auf Oberseite runde Flecken
Leb 2 RubUlm Vir MG Mangel 110907 106.jpg
Leb 3 RubUlm Vir MG Mangel 110907 107.jpg

Diese beiden Bilder zeigen keinen Befall durch Insekten. Die Pflanze wuchs direkt neben einer stark befahrenen Straße und zeigt einen deutlichen Magnesium-Mangel.










Lebensraum

Otok Vir 06/2020
✔ F9.3 - Southern riparian galleries and thickets
  • Die Mittelmeer-Brombeere liebt trockene, sehr warme Standorte mit kalkigem Boden. Vor allem im Schutz von Mauern wächst sie sehr stark.









Geografische Verbreitung

  • Herkunft: Mitteleuropa und Länder am westlichen Mittelmeer
  • Weitere Vorkommen: In N- und S-Amerika invasiv und wegen seiner extrem schnellen Ausbreitung nicht gerne gesehen.
  • Fundort: Kroatien - Otok Vir


Nutzung

  • Als Essbare Pflanze: Die Früchte können roh oder gekocht verzehrt werden. Aus den Blättern kann ein wohlschmeckender Tee zubereitet werden.
  • Als Heilpflanze: Brombeeren gehören zu den ältesten Heilpflanzen und werden bereits von Theophrast und Dioscurides erwähnt. Die Frucht wirkt harntreibend und adstringierend, Blätter können äußerlich auf entzündeten Hautpartien aufgelegt werden. Es gibt aber auch verschiedene fertige Anwenungen wie Sirup, Likör oder Infusionen, die bei verschiedenen Krankheiten verwendet werden.










Weiterführende Links und Quellen

© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj




  • Martini, S., D’Addario, C., Colacevich, A., Focardi, S., Borghini, F., Santucci, A., Figura, N., Rossi, C. (2009): Antimicrobial activity against Helicobacter pylori strains and antioxidant properties of blackberry leaves (Rubus ulmifolius) and isolated compounds, Int. J. Antimicrob. Agents, 34, 50-59
  • Varga, Filip, et al. 2019: The first contribution to the ethnobotany of inland Dalmatia: medicinal and wild food plants of the Knin area, Croatia. Acta Societatis Botanicorum Poloniae, vol. 88, no. 2, summer 2019, pp. 1J+*[ ]
  • Dubravka Dujmović Purgar, Zoran Šindrak, Sandra Voća, Ivica Šnajder, Aleš Vokurka, Boris Duralija 2007: Distribution of genus Rubus in Croatia. Pomologia Croatica Vor 13. – 2007, br. 2