Salvia sclarea Linné, 1753

Aus Kroatiens Fauna und Flora
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Salvia sclarea Linné, 1753 - Muskateller-Salbei, muškatna kadulja


Dieser Salbei ist in seiner Wirkung als Heilpflanze durchaus mit dem Echten Salbei zu vergleichen. Und er hatte einst bei Weinbauern einen recht dubiosen Verwendungszweck: Schlechter Wein wurde mit seinen Blättern aromatisiert. Ich habe deshalb ein Blatt zerrieben und daran gerochen. Und für mich war der Geruch einfach nur bestialisch und haftete stundenlang an den Fingern. Da habe ich dann glatt darauf verzichtet, die Blätter zu probieren, obwohl sie roh oder gekocht essbar sind.



Salvia sclarea Linné, 1753 - clary sage, muškatna kadulja


As medical plant is the effect of this sage quite comparable to the common sage. Additionally, he once had a real dubious use by winegrowers: bad wine was flavored by its leaves. So, I rubbed a leaf and smelled it. And for me, the smell just was awful and stuck to my fingers for hours. Since then I gave up tasting the leaves, although they are edible raw or cooked.



Systematik

  • Klasse Magnoliopsida Brongniart, 1843 - Bedecktsamer, kritosjemenjače
  • Unterklasse Asteridae Takhtajan, 1967
  • Gruppe Eudikotyledonen
  • Gruppe Euasteriden I
  • Ordnung Lamiales Bromhead, 1843 - Lippenblütlerartige, medićolike
  • Unterordnung Lamiineae Bessey in Adams, 1895
  • Familie Lamiaceae Jussieu, 1789 - Lippenblütengewächse, usnače
  • Unterfamilie Nepetoideae Kostelesky, 1834
  • Tribus Mentheae Dumortier, 1827
  • Subtribus Salviinae Endlicher, 1838
  • Gattung Salvia Linné, 1753 - Salbei, kadulja
  • Untergattung Salvia subg. Sclarea (Moench) Bentham, 1876
  • Sectio Salvia sect. Aethiopis Bentham, 1876


Trivialnamen

  • Deutsch: Muskateller-Salbei, Muskatsalbei, Stinkender Salbei
  • Kroatisch: muškatna kadulja, ivanovo zelje
  • Englisch: clary sage
  • Französisch: sauge sclarée, orvale
  • Italienisch: salvia moscatella, scarleggia
  • Slowenisch: muškatna kadulja
  • Spanisch: hierba de San Jorge, almaro, amero, amaro
  • Tschechisch šalvěj muškátová
  • Ungarisch: muskotályzsálya


Wissenschaftlicher Name

Salvia sclarea Linné, 1753


Namensherkunft

Lateinisch salvere = gesund bleiben


Basionym

Salvia sclarea Linné, 1753


Synonyme

  • Sclarea vulgaris Miller, 1768
  • Salvia foetida Lamarck, 1791
  • Salvia coarctata Vahl, 1804
  • Aethiopis sclarea (L.) Fourrier, 1869
  • Salvia turkestanica Noter, 1905
  • Salvia altilabrosa Pan, 1918


Schutzstatus

  • Der internationale Handel mit Salvia sclarea Linné, 1753 ist nicht geschützt durch CITES (Washingtoner Artenschutzabkommen), Annex II
  • Salvia sclarea Linné, 1753 ist in Kroatien nicht gefährdet und nicht geschützt.
  • Aufgeführt in der IUCN Red List mit dem Status LC


Morphologie und Größe

Habitus

Habitus, Vrana See 06/2012
  • Größter europäischer Salbei
  • Er hat eine große Grundrosette, aus der im 2. Jahr die Blütenstängel wachsen.
  • Diese sind stark verzweigt.
  • Der Salbei ist mehrjährig. Im ersten Jahr wächst die Rosette, ab dem zweiten Jahr erscheinen die Blüten.
  • Alle Pflanzenteile sind drüsig behaart, die meisten findet man auf den Stängeln. Das Sekret riecht nach Muskateller.
  • Höhe: bis 120 cm













Die Blüte

Blüte, Vrana See 06/2012
  • Typische zygomorphe Blüte mit breiten Brakteen unter jeder Blüte
  • Die Oberlippe ist gebogen, in ihr liegen die Staubblätter.
  • Die Unterlippe ist flach.
  • Die Blüte hat einen kurzen Kelch, der von spitz gezähnten Kelchblättern umfasst wird.
  • Alle Teile der Blüte sind drüsig behaart.
  • Durchmesser der Blüte: 30 mm
  • Blütezeit: Juni
  • Blütenfarbe: Oberlippe violett, Unterlippe weiß. Oft wird die Farbe als rosa angegeben, das sind aber bei der Wildform nur die Brakteen.












Die Frucht

Frucht, Vrana See 06/2012
  • Es sind Klausenfrüchte, die bei Reife in vier Teile zerfallen.
  • Darin liegen die kleinen Samen.
  • Reifezeit: August – September









Blatt

Blatt, Vrana See 06/2012
  • Die Blätter sind eiförmig und sitzen auf langen Stängeln.
  • Die Oberfläche ist stark runzelig, der Rand gezähnt.
  • Auf der Blattoberseite sitzen sowohl Drüsenhaare als auch weiße, filzige Haare.









Stängel

Stängel, Vrana See 06/2012
  • Der Stängel ist kräftig und vierkantig.
  • Er ist mehrfach verzweigt.
  • Er ist besetzt mit zahlreichen kurzen Drüsenhaaren sowie längeren, glasigen Haaren.









Ökologie

✔ Vulcaniella grandiferella Sinev, 1986 – die Larven minieren die Blätter verschiedener Familie Lamiaceae Jussieu, 1789 - Lippenblütengewächse, usnače
✔ Chamaesphecia schmidtiiformis Freyer, 1836 aus der Familie Sesiidae Boisduval, 1828 - Glasflügler, staklokrilci. Die Larven bohren in den Wurzeln.
✔ Chamaesphecia doleriformis Herrich-Schäffer, 1846 aus der Familie Sesiidae Boisduval, 1828 - Glasflügler, staklokrilci. Die Larven bohren in den Wurzeln.


✔ Phytoecia (Neomusaria) balcanica (Frivaldszky, 1835)
✔ Phytoecia (Neomusaria) merkli Ganglbauer, 1884


✔ Aceria salviae Nalepa, 1891 – sie leben in Gallen an den Blattstielen, diese sind zottig behaart.


✔ Aphis gossypii Glover, 1877


✔ Neaylax salviae Giraud, 1859 – die Larven leben in Gallen im Fruchtknoten verschiedener Arten der Familie Lamiaceae Jussieu, 1789 - Lippenblütengewächse, usnače
✔ Xylocopa violacea Linné, 1758 - Blauschwarze Holzbiene, crna pčela drvarica: die Adulten trinken Nektar.


  • Folgende Pilze befallen Salvia sclarea Linné, 1753:
✔ Puccinia stipina Tranzschel, 1913 – Die Aecien sitzen auf den Blättern, oft auf deren Adern. Hauptwirt sind verschiedene Gräser.
✔ Golovinomyces salviae (Jaczewski) Scholler, Braun & Schmidt, 2016 – lebt in den Blättern verschiedener Familie Lamiaceae Jussieu, 1789 - Lippenblütengewächse, usnače



Lebensraum

Vrana See 06/2012
  • Geröllhalden, trockene Habitate. Immer solitär.
  • Natura 2000 in Kroatien: Diese Pflanze ist in der Liste der national wichtigen Arten nicht aufgeführt.
  • Salvia sclarea Linné, 1753 ist Charakterart von folgendem EUNIS-Habitat:
✔ F6.36 - Illyrian garrigues dominated by sage and other labiates











Geografische Verbreitung

  • Herkunft: Mittelmeerraum, in Kroatien entlang der Küste
  • Weitere Vorkommen: Weltweit als Zierpflanze
  • Fundort: Vrana See, Vukšić


Nutzung

  • Als Essbare Pflanze: Die Blätter sind roh oder gekocht essbar. Ich habe mal eines ein wenig zerrieben, und der Geruch hat mich nicht dazu verleitet, das auszuprobieren. Winzer haben früher Blätter in nicht gutem Wein ziehen lassen und so den Geschmack verbessert.
  • Als Zierpflanze: Weltweit werden Kultivare angeboten, die stark vergrößerte Brakteen haben.
  • Als Heilpflanze:Vor allem das Öl der Pflanze ist reich an wirksamen Stoffen. Zu den 72 Komponenten gehören Linalool, Linayl Acetat, Terpineol, Neryl Acetat, Geraniol (Duftstoff), Geranyl Acetat, Sclareol, Hydroxyzimtsäure und Rosmarinsäure. Viele davon gehören zu den Diterpenen. Die Wirkung des Öls soll dem des Echten Salbeis entsprechen.
  • Anwendung: sie kann innerlich in Form eines Tees oder äußerlich in Form von einer Tinktur durchgeführt werden. Die Wirkung ist antibakteriell (bei Wunden der Haut oder des Rachenraums), antifugal (bei Pilzen), krampflösend (z.B. bei Menstruationsbeschwerden), adstringierend aber auch verdauungsfördernd.








Weiterführende Literatur und Quellen

© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj





  • Martina Grdiša 2015: Dalmatian Sage (Salvia officinalis L.): A Review of Biochemical Contents, Medical Properties and Genetic Diversity. Agriculturae Conspectus Scientificus, Vol. 80 No. 2, 2015
  • Džamić Ana, Soković Marina, Ristić M., Grujić-Jovanović Slavica, Vukojević Jelena, Marin P.D. 2008: Chemical composition and antifungal activity of Salvia sclarea (Lamiaceae) essential oil. Archives of Biological Sciences, Volume 60, Number 2, 2008, pp. 233-237(5)
  • M. Kostić , D. Kitić, MB. Petrović, T. Jevtović-Stoimenov, M. Jović, A. Petrović, S. Živanović 2017: Anti-inflammatory effect of the Salvia sclarea L. ethanolic extract on lipopolysaccharide-induced periodontitis in rats. J Ethnopharmacol. 2017 Mar 6;199:52-59
  • Łukasz Kuźma, Zuzanna Skrzypek & Halina Wysokińska 2005: Diterpenoids and triterpenoids in hairy roots of Salvia sclarea. Plant Cell, Tissue and Organ Culture (2006) 84: 171–179