Arum italicum Linné, 1753: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Arum italicum Linné, 1753 Zad 140424 2477.jpg |right|thumb|350px|Zadar 04/2014]]
[[Datei:Arum italicum Linné, 1753 Zad 140424 2477.jpg |center|thumb|350px|'''[[Zadar]]''' 04/2014]]


'''Arum italicum Linné, 1753''' - Italienischer Aronstab, talijanski kozlac
Einige Pflanzen sind in allen Teilen giftig. So auch der italienische Aronstab, dessen Blütenform im Mittelalter seltsame Ängste hervorrief. Heute bewundern wir diese Pflanze, deren Blüten noch recht ursprünglich angelegt sind.
Zurzeit sind die Beeren dieser Pflanze reif, und ich bekomme häufig Anfragen, was das ist. Nun, es sind die Samen der Aronstabs, die hier so kräftig rot leuchten. Allerdings sind sie wegen der enthaltenen Oxalate und Scharfstoffe hochgiftig und dürfen keinesfalls gegessen werden. Vor allem Kinder sind versucht, sich eine Beere zu nehmen, da sie in der passenden Höhe sind und mit ihrer Farbe locken.
'''Arum italicum Linné, 1753''' - Italian arum, talijanski kozlac
Some plants are poisonous in all parts. The same applies to the Italian arum, whose flower form caused strange fears in the Middle Ages. Today we admire this plant whose flowers are still quite original.
Currently, the berries of this plant are ripe, and I often receive inquiries, which plant it is. Well, this are the seeds of arum glowing so bright red now. However, they are highly toxic because of the oxalates and spicy ingredients and sjould not be eaten. Especially children are tempted to take a berry, as they are in the appropriate height and lure with their color.




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*'''Unterfamilie''' Aroideae Arn, 1832
*'''Unterfamilie''' Aroideae Arn, 1832
*'''Gattung''' Arum Linné, 1753  - Aronstab, kozlac
*'''Gattung''' Arum Linné, 1753  - Aronstab, kozlac
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==Trivialnamen ==
==Trivialnamen ==
*'''Deutsch:''' Italienischer Aronstab
*'''Deutsch:''' Italienischer Aronstab
*'''Kroatisch:''' kozlac, talijanski kozlac, laški kačnik
*'''Kroatisch:''' kozlac, talijanski kozlac, laški kačnik
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*'''Italienisch:''' gigaro chiaro
*'''Italienisch:''' gigaro chiaro
*'''Slowenisch:''' laški kačnik
*'''Slowenisch:''' laški kačnik
*'''Spanisch:''' xxx
*'''Spanisch:''' rejalgar, sarriassa
*'''Tschechisch''' xxx
*'''Tschechisch''' aron italský
*'''Ungarisch:''' xxx
*'''Ungarisch:''' olasz kontyvirág
 
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==Wissenschaftlicher Name==  
==Wissenschaftlicher Name==  
Arum italicum Linné, 1753
Arum italicum Linné, 1753
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==Namensherkunft==
==Namensherkunft==
Lateinisch '''ara''' = der Altar oder


Lateinisch '''ara''' = der Altar
Griechisch '''áron''' = Schilf (arundo)


Lateinisch '''italicum''' = italienisch
Lateinisch '''italicum''' = italienisch
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==Basionym==
==Basionym==
*Arisarum italicum (Mill.) Rafinesque, 1837
*Arisarum italicum (Mill.) Rafinesque, 1837


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==Synonyme==
*Arum maculatum var. italicum (Mill.) O.Targ.Tozz., 1813
 
==Schutzstatus==
Arum italicum Linné, 1753 ist in Kroatien weder gefährdet noch geschützt.
 
==Morphologie und Größe==
===''Habitus''===
 
[[Datei:Arum italicum Linné, 1753 Kličevica 131118 6029.jpg|left|thumb|200px|Habitus, Kličevica 11/2013]]
*Aus dem großen Rhizom wachsen im Herbst die Blätter.
*Die Pflanze wächst buschig, bleibt dabei meist niedrig.
*Sie kann sich über größere Flächen ausbreiten*
'''Höhe''': bis 40 cm
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
===''Die Blüte''===
[[Datei:Arum italicum Linné, 1753 Zad 140424 2479.jpg|left|thumb|200px|'''[[Zadar]]''' 04/2014]]
*Die große Blüte erscheint im Frühjahr und ist umschlossen von einem hellgrünen Hüllblatt ('''Spatha'''), das beim Aufblühen den '''Kolben''' mit den Blüten freigibt.
*An der Basis des Kolbens sitzen die winzigen weiblichen Blüten, darüber die weiblichen = '''einhäusig''' getrenntgeschlechtlich.
*Abends verbreiten die Blüten einen fauligen Geruch, mit dem sie Fliegen anlocken. Diese rutschen das Blatt hinunter, erst über die männlichen Blüten, dann über die weiblichen. Die Fliegen können dieser Falle erst entkommen, wenn alle Blüten bestäubt sind. Dann verwelkt ein Kranz von Borsten, der sie am Entkommen hindert.
*'''Blütezeit''' ist April - Anfang Mai
*'''Blütenfarbe''': [[Pflanzen mit grünen Blüten in Kroatien|<span style="background-color:YellowGreen">'''grünlich-'''</span>]][[Pflanzen mit weißen Blüten in Kroatien|'''weiß''']]
*'''Bestäubung''': durch Insekten
 
 
 
 
 
 
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Arum italicum Linné, 1753 Zad 140424 2477.jpg|'''[[Zadar]]''' 04/2014
Arum italicum Linné, 1753 Zad 140424 2479.jpg|'''[[Zadar]]''' 04/2014
Arum italicum Linné, 1753 Nin 130519 1981.jpg|Nin 05/2013
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===''Die Frucht''===
[[Datei:Arum italicum Linné, 1753 Vra 140715 4976.jpg|left|thumb|200px|Frucht, Vrana 07/2014]]
*Die roten '''Beeren''' sitzen rund um den Kolben.
*Sie reifen im Spätsommer
 
 
 
 
 
 
 


==Synonyme==


*Arum maculatum var. italicum (Mill.) O.Targ.Tozz., 1813


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==Schutzstatus==
Arum italicum Linné, 1753 ist in Kroatien nicht geschützt.




Gilt in Amerika als invasive Art.


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==Morphologie und Größe==


''Habitus''


[[Datei:Arum italicum Linné, 1753 Kličevica 131118 6029.jpg|left|thumb|200px|Habitus, Kličevica 11/2013]]


Aus dem großen Rhizom wachsen im Herbst die Blätter.


Die Pflanze wächst buschig, bleibt dabei meist niedrig.


===''Das Blatt''===
[[Datei:Arum italicum Linné, 1753 Lun 121018 3635.jpg|left|thumb|300px|Blatt, Lun 10/2012]]
*Die großen Blätter besitzen eine pfeilförmige Spreite.
*Sie sind dunkelgrün, können aber auch weiß marmoriert sein bzw. weiße Nerven haben.
*Manche Autoren sehen das als eigene Unterart.




'''Höhe''': bis 40 cm




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==Ökologie==
*Arum italicum Linné, 1753  ist [[Nahrungspflanze|'''Nahrungspflanze''']] für folgende Vertreter der [[Unterordnung Sternorrhyncha  Latreille 1807|Unterordnung Sternorrhyncha  Latreille 1807 – Pflanzenläuse, jednakokrilci:]]
::✔ '''Dysaphis tulipae Boyer de Fonscolombe, 1814''' ernährt sich von den Pflanzensäften verschiedener [[Gruppe Monokotyledonen|Gruppe Monokotyledonen - Einkeimblättrige, jednosupnice]]


*Folgende '''Pilze''' befallen Arum italicum Linné, 1753:
::✔ '''Melanustilospora ariv (Cooke) Denchev, 2003''' ist [[Monophag|'''monophag 2. Grades''']] auf Vertretern der Familie [[Familie Araceae Jussieu, 1789|Familie Araceae Jussieu, 1789 - Aronstabgewächse, kozlačevke]]: auf den Blättern entstehen große schwarze Flecken.


::✔ '''Puccinia sessilis Schröter, 1870''' wächst auf den Blättern verschiedener [[Gruppe Monokotyledonen|Gruppe Monokotyledonen - Einkeimblättrige, jednosupnice]]: Es entstehen kreisrunde Flecken, die innen hell sind.


''Die Blüte''
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Arum italicum Linné, 1753 Zad 140424 2477.jpg|Zadar 04/2014
Arum italicum Linné, 1753 Zad 140424 2479.jpg|Zadar 04/2014
Arum italicum Linné, 1753 Nin 130519 1981.jpg|Nin 05/2013
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'''Blütezeit''' ist April - Anfang Mai
Obwohl alle Pflanzenteile sehr giftig sind, gibt es weitereTiere, die sich davon ernähren und gegen das Toxin immun sind.


'''Blütenfarbe''': grünlich weiß
[[Datei:Arum italicum Linné, 1753 Vrana 230728 4296 k.jpg|left|thumb|200px|'''[[Vrana]]''' 07/2023]]
In '''[[Vrana]]''' habe ich Fruchtstände gefunden auf denen sich [[Ordnung Hymenoptera Linné, 1758|'''Ameisen''']] getummelt haben.


'''Bestäubung''': durch Insekten


Sie erscheint im Frühjahr und besteht aus einem hellgrünen Hüllblatt ('''Spatha'''), das beim Aufblühen den '''Kolben''' mit den Blüten freigibt.
An der Basis des Kolbens sitzen die winzigen weiblichen Blüten, darüber die weiblichen = '''einhäusig''' getrenntgeschlechtlich.


Abends verbreiten die Blüten einen fauligen Geruch, mit dem sie Fliegen anlocken. Diese rutschen das Blatt hinunter, erst über die männlichen Blüten, dann über die weiblichen. Die Fliegen können dieser Falle erst entkommen, wenn alle Blüten bestäubt sind. Dann verwelkt ein Kranz von Borsten, der sie am Entkommen hindert.






''Die Frucht''


[[Datei:Arum italicum Linné, 1753 Vra 140715 4976.jpg|left|thumb|200px|Frucht, Vrana 07/2014]]






Die roten Beeren sitzen rund um den Kolben. Sie reifen im Spätsommer




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[[Datei:Arum italicum Linné, 1753 Vrana 230728 4296 Ameise D.JPG|right|thumb|300px|'''[[Vrana]]''' 07/2023]]
Eine [[Ordnung Hymenoptera Linné, 1758|'''Ameise''']] leckt den Saft der Beeren.




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''Das Blatt''
[[Datei:Arum italicum Linné, 1753 Lun 121018 3635.jpg|left|thumb|200px|Blatt, Lun 10/2012]]


Die großen Blätter besitzen eine pfeilförmige Spreite. Sie sind dunkelgrün, können aber auch weiß marmoriert sein bzw. weiße Nerven haben. Manche Autoren sehen das als eigene Unterart.




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[[Datei:Arum italicum Linné, 1753 Vrana 230728 4296 Galle D.JPG|left|thumb|300px|'''[[Vrana]]''' 07/2023]]
Einige Früchte waren von Käfern oder deren Larven benagt. Dies könnte auch eine '''Fruchtgalle''' sein.




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==Ökologie==
xxx
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==Lebensraum==


Der italienische Aronstab liebt feuchte, schattige Plätze. Deshalb findet man ihn oft am Rand kleiner Wälder oder unter Sträuchern. Aber auch entlang der Straßen in den Gräben (Nin).


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==Geografische Verbreitung==
*Südeuropa
*'''Kroatien'''- Zadar, Nin, Lun, otok Pag, Kličevica


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==Nutzung==
==Lebensraum==
Er wird selten als Zierpflanze verwendet.  
Der italienische Aronstab liebt feuchte, schattige Plätze. Deshalb findet man ihn oft am Rand kleiner Wälder oder unter Sträuchern. Aber auch entlang der Straßen in den Gräben (Nin).


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*Arum italicum Linné, 1753 ist Charakterart von folgendem von folgendem [[EUNIS-Habitate|<span style="color:darkgreen">'''EUNIS-Habitat:'''</span>]]
::✔ G1.32 - Mediterranean riparian Ulmus forests


==<span style="color:red"> Giftigkeit </span>==
==Geografische Verbreitung==
Diese Pflanze ist wegen ihres hohen Gehalts an Scharfstoffen, Oxalsäure und Oxalaten in allen Teilen sehr giftig!
*'''Herkunft:''' Südeuropa
*'''Weitere Vorkommen:''' Als Zierpflanze in Ländern mit geeigneten klimatischen Bedingungen, in Amerika gilt der Aronstab als invasive Pflanze.
*'''Fundorte:''' Kroatien - Zadar, [[Nin - Die Königsstadt|'''Nin''']], Lun, otok Pag, [[Das Fort Kličevica|'''Burg Kličevica''']]


==Links und Quellen==
==Nutzung==
*Als [[Essbare Pflanzen|<span style="color:olive">'''Essbare Pflanze:''' </span>]] Mir wurde berichtet, dass in Kroatien gekochte Blätter als Schweinefutter verwendet wurden.
*Als [[Heilpflanzen| <span style="color:GREEN">'''Heilpflanze:'''</span>]] Früher wurden Teile der Pflanze gegen verschiedene Entzündungen verwendet. Wegen seiner Giftigkeit kam man davon ab
*Als [[Zierpflanzen|<span style="color:purple">'''Zierpflanze:''']] Man findet ihn selten in Gärten.


==[[Giftpflanzen|<span style="color:red">Giftigkeit</span>]]==
*Das enthaltene '''Gift''': Oxalsäure, Oxalate sowie das Alkaloid Coniin in allen Teilen der Pflanze.
*'''Wirkung''' des Gifts: Allein der Kontakt mit der Pflanze kann heftige Reaktionen der Haut verursachen.
*Mögliche '''Erkrankungen''': Hautläsionen, brennende Schmerzen nach Berührung. Erbrechen und Durchfall nach Essen der Beeren.
*Mögliche '''Dauerschäden''': Bei Einnahme einer größeren Menge Beeren besteht Lebensgefahr da Herz und Atmung aussetzen können.
*2019 wurde der Aronstab zur Giftpflanze des Jahres gewählt.


==Weiterführende Links und Quellen==


© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj
© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj
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*'''Die Richtlinien für Kroatiens Fauna und Flora: '''[[http://kroatiens-fauna-und-flora.org/index.php?title=Kroatiens_Fauna_und_Flora:Richtlinien]]
*'''Die Richtlinien für Kroatiens Fauna und Flora: '''[[http://kroatiens-fauna-und-flora.org/index.php?title=Kroatiens_Fauna_und_Flora:Richtlinien]]
*'''[https://www.facebook.com/KroatienMollusca Kroatiens Fauna und Flora - Aktuelles]'''
*'''[https://www.facebook.com/KroatienMollusca Kroatiens Fauna und Flora - Aktuelles]'''
*'''[https://web.facebook.com/Plavi-muzej-i-Plavi-Kafe-u-Ninu-1351706491521541/ Plavi muzej i plavi kafe ]'''
*'''[https://web.facebook.com/Plavi-muzej-i-Plavi-Kafe-u-Ninu-1351706491521541/ Plavi muzej i plavi kafe]'''
 
 






*[http://www.dzzp.hr/dokumenti_upload/20100309/dzzp201003090919380.pdf Red List Croatia]


*[http://hirc.botanic.hr/fcd/Search.aspx Flora Croatica Database]
*[https://wiki.bugwood.org/Arum_Italicum/NJ Bugwood Wiki]
*[https://eol.org/pages/49997832 Encyclopedia of Life EoL]
*[https://gd.eppo.int/taxon/ABGIT EPPO]
*[https://eunis.eea.europa.eu/species/185838 European Environment Agency EUNIS]
*[https://eunis.eea.europa.eu/habitats/1320 EUNIS Factsheet G1.32 - Mediterranean riparian Ulmus forests]
*[https://www.actaplantarum.org/flora/flora_info.php?id=507850 Forum Acta Plantarum]
*[https://hirc.botanic.hr/fcd/DetaljiFrame.aspx?IdVrste=1359&taxon=Arum+italicum+Mill. Flora Croatica Database]
*[https://www.gbif.org/species/5330661 Global Diversity Information Facility GBiF]
*[https://www.iva.de/iva-magazin/haus-garten/der-aronstab-ist-giftpflanze-des-jahres-2019#:~:text=Giftwirkung%20des%20Aronstabs,zu%20brennenden%20Schmerzen%20im%20Mund Giftwirkung, Iva-Magazin]
*[https://gizbonn.de/giftzentrale-bonn/pflanzen/aronstab-gefleckter#:~:text=Nach%20dem%20Verzehr%20%C3%9Cbelkeit%2C%20Erbrechen,%3A%20reichlich%20trinken%20lassen%2C%20Kohlegabe Giftzentrale Bonn]
*[https://www.infoflora.ch/de/flora/arum-italicum.html Info Flora CH]
*[https://www.invasiveplantatlas.org/subject.html?sub=13931 Invasive USA]
*[https://www.eu-nomen.eu/portal/taxon.php?GUID=ACB2B87B-9817-4B97-823B-E71C0F8DFCB8 PAN-European species directories infrastructure - PESI]
*[https://bladmineerders.nl/host-plants/plantae/spermatopsida/angiosperma/monocots/alismatales/araceae/aroideae/arum/arum-italicum/ Plant Parasites of Europe]
*[https://www.worldfloraonline.org/taxon/wfo-0000279414 The World Flora online]
*[https://species.wikimedia.org/wiki/Arum_italicum Wikispecies]  


*[https://species.wikimedia.org/wiki/Main_Page Wiki Species]


*[https://de.wikipedia.org/wiki/Eudikotyledonen Kladogramm der Eudikotyledonen, Wiki]
*'''Marija Bedalov 1975:''' Cytotaconomical and Phytogeographical Investigation of the Species Arum italicum Mill. In Jugoslavia. Acta Bot. Croat. 34 (1975) 143-150
*'''Albre, Jérôme & Quilichini, Angelique & Gibernau, Marc. (2003)''': Pollination ecology of Arum Italicum (Araceae). Botanical Journal of the Linnean Society. 141. 205 - 214. 10.1046/j.1095-8339.2003.00139





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Zadar 04/2014


Arum italicum Linné, 1753 - Italienischer Aronstab, talijanski kozlac

Einige Pflanzen sind in allen Teilen giftig. So auch der italienische Aronstab, dessen Blütenform im Mittelalter seltsame Ängste hervorrief. Heute bewundern wir diese Pflanze, deren Blüten noch recht ursprünglich angelegt sind.

Zurzeit sind die Beeren dieser Pflanze reif, und ich bekomme häufig Anfragen, was das ist. Nun, es sind die Samen der Aronstabs, die hier so kräftig rot leuchten. Allerdings sind sie wegen der enthaltenen Oxalate und Scharfstoffe hochgiftig und dürfen keinesfalls gegessen werden. Vor allem Kinder sind versucht, sich eine Beere zu nehmen, da sie in der passenden Höhe sind und mit ihrer Farbe locken.


Arum italicum Linné, 1753 - Italian arum, talijanski kozlac

Some plants are poisonous in all parts. The same applies to the Italian arum, whose flower form caused strange fears in the Middle Ages. Today we admire this plant whose flowers are still quite original.

Currently, the berries of this plant are ripe, and I often receive inquiries, which plant it is. Well, this are the seeds of arum glowing so bright red now. However, they are highly toxic because of the oxalates and spicy ingredients and sjould not be eaten. Especially children are tempted to take a berry, as they are in the appropriate height and lure with their color.



Systematik

Trivialnamen

  • Deutsch: Italienischer Aronstab
  • Kroatisch: kozlac, talijanski kozlac, laški kačnik
  • Englisch: Italian arum, large cuckoopint, Italian lords-and-ladies
  • Französisch: gouet d'italie
  • Italienisch: gigaro chiaro
  • Slowenisch: laški kačnik
  • Spanisch: rejalgar, sarriassa
  • Tschechisch aron italský
  • Ungarisch: olasz kontyvirág

Wissenschaftlicher Name

Arum italicum Linné, 1753

Namensherkunft

Lateinisch ara = der Altar oder

Griechisch áron = Schilf (arundo)

Lateinisch italicum = italienisch

Basionym

  • Arisarum italicum (Mill.) Rafinesque, 1837

Synonyme

  • Arum maculatum var. italicum (Mill.) O.Targ.Tozz., 1813

Schutzstatus

Arum italicum Linné, 1753 ist in Kroatien weder gefährdet noch geschützt.

Morphologie und Größe

Habitus

Habitus, Kličevica 11/2013
  • Aus dem großen Rhizom wachsen im Herbst die Blätter.
  • Die Pflanze wächst buschig, bleibt dabei meist niedrig.
  • Sie kann sich über größere Flächen ausbreiten*

Höhe: bis 40 cm









Die Blüte

Zadar 04/2014
  • Die große Blüte erscheint im Frühjahr und ist umschlossen von einem hellgrünen Hüllblatt (Spatha), das beim Aufblühen den Kolben mit den Blüten freigibt.
  • An der Basis des Kolbens sitzen die winzigen weiblichen Blüten, darüber die weiblichen = einhäusig getrenntgeschlechtlich.
  • Abends verbreiten die Blüten einen fauligen Geruch, mit dem sie Fliegen anlocken. Diese rutschen das Blatt hinunter, erst über die männlichen Blüten, dann über die weiblichen. Die Fliegen können dieser Falle erst entkommen, wenn alle Blüten bestäubt sind. Dann verwelkt ein Kranz von Borsten, der sie am Entkommen hindert.
  • Blütezeit ist April - Anfang Mai
  • Blütenfarbe: grünlich-weiß
  • Bestäubung: durch Insekten




Die Frucht

Frucht, Vrana 07/2014
  • Die roten Beeren sitzen rund um den Kolben.
  • Sie reifen im Spätsommer











Das Blatt

Blatt, Lun 10/2012
  • Die großen Blätter besitzen eine pfeilförmige Spreite.
  • Sie sind dunkelgrün, können aber auch weiß marmoriert sein bzw. weiße Nerven haben.
  • Manche Autoren sehen das als eigene Unterart.










Ökologie

Dysaphis tulipae Boyer de Fonscolombe, 1814 ernährt sich von den Pflanzensäften verschiedener Gruppe Monokotyledonen - Einkeimblättrige, jednosupnice
  • Folgende Pilze befallen Arum italicum Linné, 1753:
Melanustilospora ariv (Cooke) Denchev, 2003 ist monophag 2. Grades auf Vertretern der Familie Familie Araceae Jussieu, 1789 - Aronstabgewächse, kozlačevke: auf den Blättern entstehen große schwarze Flecken.
Puccinia sessilis Schröter, 1870 wächst auf den Blättern verschiedener Gruppe Monokotyledonen - Einkeimblättrige, jednosupnice: Es entstehen kreisrunde Flecken, die innen hell sind.


Obwohl alle Pflanzenteile sehr giftig sind, gibt es weitereTiere, die sich davon ernähren und gegen das Toxin immun sind.

Vrana 07/2023

In Vrana habe ich Fruchtstände gefunden auf denen sich Ameisen getummelt haben.











Vrana 07/2023

Eine Ameise leckt den Saft der Beeren.









Vrana 07/2023

Einige Früchte waren von Käfern oder deren Larven benagt. Dies könnte auch eine Fruchtgalle sein.










Lebensraum

Der italienische Aronstab liebt feuchte, schattige Plätze. Deshalb findet man ihn oft am Rand kleiner Wälder oder unter Sträuchern. Aber auch entlang der Straßen in den Gräben (Nin).

  • Arum italicum Linné, 1753 ist Charakterart von folgendem von folgendem EUNIS-Habitat:
✔ G1.32 - Mediterranean riparian Ulmus forests

Geografische Verbreitung

  • Herkunft: Südeuropa
  • Weitere Vorkommen: Als Zierpflanze in Ländern mit geeigneten klimatischen Bedingungen, in Amerika gilt der Aronstab als invasive Pflanze.
  • Fundorte: Kroatien - Zadar, Nin, Lun, otok Pag, Burg Kličevica

Nutzung

  • Als Essbare Pflanze: Mir wurde berichtet, dass in Kroatien gekochte Blätter als Schweinefutter verwendet wurden.
  • Als Heilpflanze: Früher wurden Teile der Pflanze gegen verschiedene Entzündungen verwendet. Wegen seiner Giftigkeit kam man davon ab
  • Als Zierpflanze: Man findet ihn selten in Gärten.

Giftigkeit

  • Das enthaltene Gift: Oxalsäure, Oxalate sowie das Alkaloid Coniin in allen Teilen der Pflanze.
  • Wirkung des Gifts: Allein der Kontakt mit der Pflanze kann heftige Reaktionen der Haut verursachen.
  • Mögliche Erkrankungen: Hautläsionen, brennende Schmerzen nach Berührung. Erbrechen und Durchfall nach Essen der Beeren.
  • Mögliche Dauerschäden: Bei Einnahme einer größeren Menge Beeren besteht Lebensgefahr da Herz und Atmung aussetzen können.
  • 2019 wurde der Aronstab zur Giftpflanze des Jahres gewählt.

Weiterführende Links und Quellen

© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj






  • Marija Bedalov 1975: Cytotaconomical and Phytogeographical Investigation of the Species Arum italicum Mill. In Jugoslavia. Acta Bot. Croat. 34 (1975) 143-150
  • Albre, Jérôme & Quilichini, Angelique & Gibernau, Marc. (2003): Pollination ecology of Arum Italicum (Araceae). Botanical Journal of the Linnean Society. 141. 205 - 214. 10.1046/j.1095-8339.2003.00139