Eunicella cavolini Koch, 1887

Aus Kroatiens Fauna und Flora
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Vir 02/2020




Eunicella cavolini Koch, 1887 - Gelbe Hornkoralle, bradavičasta rožnjača

In Tiefen ab 10 Metern streckt diese Weichkoralle ihren Fächer in die Strömung, um Zooplankton zu fangen. Die Kolonien sind getrennt geschlechtlich, das bedeutet, es gibt Kolonien mit ausschließlich weiblichen oder männlichen Polypen.

Eunicella cavolini Koch, 1887 hat laut dem Crveni popis koralja den Status EN, also gefährdet. Sie ist im Mittelmeer eine endemische Art, allerdings beschreiben manche Autoren ihr Vorkommen auch im Ost-Atlantik.


Eunicella cavolini Koch, 1887 - yellow gorgonian, bradavičasta rožnjača


This sea fan stretches its fan into the water current at depths from 10 meters to catch zooplankton. The colonies are sexually separated, there are colonies just with female or male polyps.

According to the Crveni popis koralja, Eunicella cavolini Koch, 1887 has the status EN, i.e. endangered. It is an endemic species in the Mediterranean, but some authors also describe its occurrence in the Eastern Atlantic.



Systematik


Trivialnamen

  • Deutsch: Gelbe Hornkoralle
  • Kroatisch: bradavičasta rožnjača, žuta rožnjača, žuta gorgonija
  • Englisch: yellow gorgonian,yellow sea whip
  • Französisch: gorgone jaune
  • Italienisch: ventaglio di mare giallo, gorgonia gialla
  • Slowenisch: xxx
  • Spanisch: gorgonia amarilla
  • Tschechisch xxx
  • Ungarisch: xxx


Wissenschaftlicher Name

Eunicella cavolini Koch, 1887


Namensherkunft

Eunicella = Verkleinerung von Eunice, griech. Ευνίκη und bedeutet die gute Friedliche. Sie war eine Heilige Filippo Cavolini = Italienischer Meeresbiologe des 18. Jahrhunderts. Memorie per servire alla storia de‘ Polipi marini. Napoli, 1785


Schutzstatus

Basionym

Gorgonia antipathes Linnè, 1758


Synonyme

Gorgonia blancoana Barreiro, 1917


Morphologie und Größe

  • Fächerartig wachsende Koralle.
  • Große Fußscheibe, mit deren Hilfe die Koralle auf dem Substrat heftet.
  • Von dieser Scheibe aus wächst ein kräftiger Ast nach oben, der sich in zahlreiche, gekrümmte Ästchen mit einem Durchmesser von 3mm teilt.
  • Diese Ästchen wachsen in einer Ebene und sind zylindrisch.
  • Die Polypen haben einen Durchmesser von 2 mm und sind in 4 Reihen angeordnet.
  • Größe: bis zu 50 cm
  • Farbe: Gelb, seltener weiß


Lebensweise, Ernährung

  • Die Kolonien wachsen so, dass ihre flache Seite in die Strömung ragt.
  • Die Polypen fangen mit ihren Tentakeln Zooplankton, nehmen es auf und verdauen es.
  • Zuletzt werden die Nahrungsstoffe über ein internes Kanalsystem in alle Bereiche der Koralle verteilt.
  • Hauptaktivität: ganzjährig









Fortpflanzung, Entwicklung

  • Jede Kolonie besteht entweder nur aus männlichen oder nur aus weiblichen Polypen.
  • Gegen Ende des Sommers entlassen die männlichen Polypen ihr Sperma in das freie Wasser.
  • Die weiblichen Polypen nehmen es auf, die Befruchtung findet im Magenraum statt.
  • Kurze Zeit später verlässt die Planula, eine kleine, scheibenförmige Larve, den Mutterpolypen und wird Bestandteil des Zooplanktons.
  • Nach etwa Wochen sinkt die Larve zu Boden und setzt sich fest. Sofort beginnt sie zu wachsen und durch Knospung weitere Polypen zu bilden.
  • Die Kolonie wächst etwa 2 cm im Jahr, die Lebenserwartung beträgt ca. 25 Jahre


Ökologie

  • Epibionten:
Eunicella cavolini Koch, 1887 kann ein eigenes kleines Mikrohabitat bilden, denn sie kann mehr oder weniger von anderen Organismen überwachsen werden.
✔ Alcyonium coralloïdes Pallas, 1766, eine rosa Weichkoralle
✔ Sertularella crassicaulis Heller, 1868 aus der Klasse Hydrozoa Owen, 1843 - Hydrozoen, obrubnjaci
✔ Vertreter der Klasse Bivalvia Linné, 1758 - Muscheln, školjkaši
✔ Vertreter aus dem Stamm Porifera Grant, 1836 - Schwämme, spužve
✔ Vertreter aus der Klasse Polychaeta Grube, 1850 - Vielborster, mnogočetinaši
✔ Vertreter aus dem Unterstamm Crustacea Brünnich, 1772 - Krebstiere, rakovi
  • Räuber:
Zwei Arten aus der Ordnung Nudibranchia Cuvier, 1817 - Nacktkiemer ernähren sich von den Polypen. Sie wurden mittlerweile in der Adria nachgewiesen:
✔ Marionia blainvillea Risso, 1818 ernährt
✔ Tritonia nilsodhneri Marcus Ev., 1983
✔ Bakterien der Gattung Endozoicomonas wurden nachgewiesen


Lebensraum

  • Eunicella cavolini Koch, 1887 kommt im Mittelmeer als häufigste Weichkoralle vor.
  • In der nördlichen Adria bildet sie allerdings keine korallinogenen Habitate. Sie kommen ausschließlich in der mittleren und südlichen Adria vor.
  • Eunicella cavolini Koch, 1887 ist Charakterart ist Charakterart von folgendem EUNIS-Habitat:
✔ A4.269 - Facies with Eunicella cavolinii
  • Nationale Bezeichnung des Habitats:
✔ G.4.3.1.5. Facies with species Eunicella cavolinii: Korallinogene Gemeinschaft mit Eunicella cavolini Koch, 1887 als dominierende Species.


Geografische Verbreitung

  • Herkunft: Endemisch im Mittelmeer, hier die wärmeren Bereiche.
  • Weitere Vorkommen: Manche Autoren geben auch den Ost-Atlantik an
  • Fundort: Kroatien - Vir


Inhaltsstoffe und ihr eventueller Nutzen

Im Gewebe wurde 9-β-D-Arabinofuranosyladenin nachgewiesen, ein zytotoxischer Stoff. Synthetisch hergestelltes araA wurde vor Aciclovir als Virostaticum z.B. bei Herpes simplex verwendet.











Weiterführende Literatur und Quellen

© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj




  • Garrabou J, Kipson S, Kaleb S, Kruzic P, Jaklin A, Zuljevic A, Rajkovic Z, Rodic P, Jelic K, Zupan D (2014): Monitoring Programme for Reefs - Coralligenous Community, MedMPAnet Project
  • Giulia Furfaro, Egidio Trainito, Franco de Lorenzi, Marco Fanin, Mauso Doneddu 2017: Tritonia nilsodhneri Marcus Ev., 1983 (Gastropoda, Heterobranchia, Tritoniidae): first records for the Adriatic Sea and new data on ecology and distribution of Mediterranean populations Acta Adriatica 58(2): 261 - 270, 2017
  • Krunoslav Bojanic, Sandra Kraljevic Pavelic, Dean Markovic, Dario Matulja, Petra Grbcic, Popovic, Natalija Topic, Ivancica Strunjak-Perovic, Rozelindra Coz-Rakovac 2020: Antibacterial Activity of Organic Extracts of Gorgonian Eunicella cavolini from the Adriatic Sea in Croatia. MARINE DRUGS 2020
  • G. Cimino, S. De Rosa & S. De Stefano 1984: Antiviral agents from a gorgonian,Eunicella cavolini. Experientia volume 40, pages339–340 (1984).
  • Bayer T, Arif C, Ferrier-Pagès C et al. 2013: Bacteria of the genus Endozoicomonas dominate the microbiome of the Mediterranean gorgonian coral Eunicella cavolini. Marine Ecology Progress Series (2013) 479 75-84